- 6954 - 1342. November 15. Prag (dat. i. castro Pragensi). XV. die Nov. Karl, Erstgeborener des Königs Johann v. Böhmen, Markgraf v. Mähren, bek., daß nach glaubwürdigem Zeugnis die Gebrüder Johann, Franscho u. Laurentius Hartlip, seines Vaters u. seine Breslauer Bürger, sowie deren Vorfahren das Allod Patenitz (Hartlieb b. Breslau) [Vgl. P. Hefftner, Ortsnamen i. Stadt- u. Landkreis Breslau, S. 86 u. G. A. H. Stenzel, Landbuch Kaiser Karls IV., Nr. 62], das in seinen Rainen u. Grenzen 16 Hufen [Bei Stenzel a. a. O. fälschlich 13 Hufen angegeben] enthält u. eine Meile von Breslau gegenüber dem Dorfe Clettindorff (Klettendorf) liegt, von dem es durch den Fluß Lae (Lohe) getrennt ist, mit aller Freiheit von Angarien, Perangarien, Einlagerungslasten, Kollekten, Beden, Zahlungen, Fuhrlasten, Geleitsgeldern (conducturis) u. Diensten aller Art, mit Fischteichen, Fischereien, Wässern, Sümpfen, Äckern, Wiesen, Weiden u. allen anderen Nutzungen u. Zugehörungen seit undenklicher Zeit frei u. ungestört zu Erbrecht besessen haben u. noch mit dem Recht besitzen, dieses Allod nach ihrem Belieben zu deutschem oder polnischem Recht auszusetzen. Da indessen die über diesen Besitz u. die genannten Freiheiten von seinem Vater, König Johann v. Böhmen, u. dessen Vorgängern ausgestellten Privilegien bei dem großen Brand zu Breslau vom 21. Mai 1342 [Siehe oben unter 1342 Mai 21 (Reg. 6827)] verbrannt sind [Nach Emler a. a. O., war das Privileg König Johanns über Patenitz für den Bresl. Bürger Albert v. Kant, den Bruder der Gebr. Hartlieb, ausgestellt. Diese Angabe fehlt in den Breslauer Vorlagen], erneuert er auf die zugleich namens seiner Brüder durch Laurentius Hartlip, den Hausgenossen (familiaris) seines Vaters u. seiner selbst, vorgetragene Bitte in Anbetracht ihrer seinem Vater und ihm geleisteten treuen Dienste alle ihre Freiheiten u. Rechte auf das gen. Allod, das sie u. ihre Erben zu den gen. Bedingungen zu Erbrecht u. zu freier Verfügung durch jedermann unbehindert besitzen sollen. Z.: Ritter Sbinko gen. Haz[e] (v. Zajic) [Cfr. Emler, Reg. Boh. et Mor. IV, Register], Herr Johann, Propst [Im Bresl. Obergerichtsbuch Nr. 29 steht plebanus, in der Vidimation vom Jahre 1668 dagegen praepositus. Der Propst Johann ist auch nach Emler bekannt] von Allerheiligen [auf dem Prager Schloß], Heinrich Tesauri [Heinricus Thezauri, regis Bohemiae notarius (1341) bei Emler a. a. O., S. 378], Glogauer Scholastikus, Jacob Winnensis (Wiener) u. Hanco Engilgi [Nach der Urk. des Markgr. Karl v. 16. Nov. 1342 ist anzunehmen, daß der bek. Bresl. Bgr Jak. Wineri damals in Prag weilte. Dasselbe müssen wir danach auch für den ebenfalls bek. Bresl. Bgr Johann Engilgeri annehmen]. Bresl. Staatsarch. Rep. 16 Obergerichtsbuch Nr. 29 (Allgem. Bresl. Privilegienregister d. 15. Jahrh.), fol. 140v; durch den Breslauer Rat collationierte Abschrift v. 3. Aug. 1668 im Liber privilegiorum ducatus Wratislaviensis (Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 361), fol. 153 Kurzes Regest ohne Angabe der Zeugen bei Emler, Reg. Boh. et Mor. IV, 473 auf Grund einer Prager vidimierten Abschrift. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |